Osthessen hilft Nepal

Hilfsorganisationen des Landkreises Fulda informieren über den Ernst der Lage

 

15.05.2015


Zu einem gemeinsamen Informationsabend haben der Malteser Hilfsdienst, das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr Fulda und der Kreisfeuerwehrverband des Landkreises Fulda am 15.05.2015 eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es zum Helfen zu animieren und die Wichtigkeit von Spendenaktionen klar zu machen.

Das Erdbeben am 25.04.2015 mit der Stärke von 7,8 auf der Richterskala in Nepal und das starke Nachbeben mit der Stärke von 7,3 am 12.05.2015 forderten, nach bisherigen Angaben, ca. 8.400 Tote und 17.800 Verletzte. Tausende Menschen sind obdachlos und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Ohne Hilfe von außen ist derzeit keine Selbsthilfe in Nepal möglich. Dies betonte der Amtsleiter der Feuerwehr der Stadt Fulda Thomas Helmer in seiner Begrüßungsrede und wies darauf hin, das Anliegen der Menschen in Nepal weiter zu tragen und zu spenden.

Der Oberbürgermeister Gerhard Möller drückte seine Sympathie für diese Hilfsaktion aus und fügte hinzu, dass der Landkreis und die Stadt Fulda gemeinsam hinter dieser Aktion stehen.

Im Anschluss folgte ein Vortrag von Nikola Schreiner, die 5 Monate lang in Nepal in einem Waisenhaus der Govinda Entwicklungshilfe e.V. als Volontärin arbeitete. Sie berichtete über das Land und die Menschen. Die politische Lage sei schon vor dem Erdbeben sehr instabil gewesen. Korruption beherrscht den Alltag. Nepal gehört zu den 10 ärmsten Ländern der Welt. Es fehlt an allem. Strom gibt es nur auf Zuteilung, die durch die Regierung erfolgt. Die Bevölkerung ist vor allem auf die Landwirtschaft angewiesen. Daneben spielt die Religion eine sehr wichtige Rolle für die Menschen. Frau Schreiner schilderte ihre Eindrücke und Erlebnisse mit anschaulichen Bildmaterial. Die Govinda Entwicklungshilfe e.V. baute im Jahr 2000 dort ein Waisenhaus, indem derzeit ca. 50 Kinder leben. So vielfältig das Land ist, so vielfältig sind auch die Schicksale der Kinder. Aktuelle Bilder zeigten, dass die sie seit dem Beben in einem Gartenhaus übernachten. Die Kinder sind auf jegliche Hilfe angewiesen. (Informationen unter www.waisenkind.de)

Der anschließende Vortrag von Michael Hohmann (Kreisbeauftragter des THW für den Landkreis Fulda) machte die derzeitige Situation vor Ort noch einmal deutlich. Für die Bevölkerung wird vor allem Trinkwasser benötigt. Das Technische Hilfswerk ist seit dem 26.04.2015 in dem Einsatzgebiet und stellt das lebensnotwendige Nass zur Verfügung. Im Auftrag der Bundesregierung werden aktuell 2 Trinkwasseraufbereitungsanlagen – WTC 5000 – betrieben. Herr Hohmann berichtete, dass momentan 20 THW-HelferInnen im Einsatz sind. Allein die Auslandseinheit des THW SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland) stellt 16 Experten zur Verfügung. Ihr Auftrag besteht hauptsächlich darin, das Wasser nach dem WHO-Standard aufzubereiten und an die Bevölkerung zu verteilen. Er schilderte den Aufbau einer mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlage, welche sich auf dem Gelände der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) in Kathmandu befindet und machte deutlich, dass diese Anlagen nach dem Einsatz vor Ort verbleiben. Die Stiftung THW ist daher auf Spenden angewiesen, um diese Wasseraufbereitungsanlagen zu finanzieren und für Folgeeinsätze ausgerüstet zu sein.

Den Abschluss des Abends bildete Herr Dr. Constantin von Brandstein-Zeppelin Präsident des Malteser Hilfsdienst mit seinen Ausführungen zum Einsatz in Nepal. Er lieferte Zahlen und Fakten, die noch einmal die Situation deutlich machten. Der Malteser Hilfsdienst ist seit 2012 in Nepal und konzentriert sich vorrangig auf Nothilfemaßnahmen in den ländlichen Gebieten. Die Menschen leiden unter Traumata und es herrscht große Angst in der Bevölkerung. Er machte auf Epidemien wie Durchfallerkankungen, infolge der unzureichenden Hygienemaßahmen und der Ermangelung an ärztlicher Versorgung aufmerksam.

Für die beteiligten Hilfsorganisationen war es ein gelungener Informationsabend, der wieder einmal deutlich zeigte, wie wichtig das Ehrenamt und die Hilfe durch Spendengelder notwendig sind.

Zahlen und Fakten zu Nepal:

-> eines der 10 ärmsten Länder der Welt
-> 80% Hinduisten
-> 10% Buddhisten
-> 1/5 der Bevölkerung unterernährt
-> 60% der Erwachsenen Analphabeten
-> 8.400 Tote durch das Erdbeben
-> 17.800 Verletzte
-> 2,8 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht aus dem Katastrophengebiet
-> 4,2 Millionen Menschen benötigen Trinkwasser
-> 75.000 Menschen leben in Kathmandu in Zelten


In Nepal fehlt es vor allem an:
-> Unterkünfte
-> Zeltplanen
-> Lebensmittel / Saatgut
-> Gesundheitswesen


Bitte helfen Sie:
Stiftung THW
Stichwort: „Humanitäre Hilfe im Ausland“
Spendenkonto:
IBAN: DE03 3705 0198 1900 4433 73
BIC: COLSDE33XXX
Sparkasse Köln Bonn


Malteser Hilfsdienst
Stichwort: „Nepal“
Spendenkonto:
IBAN: DE85 5305 0180 0000 0888 88
Sparkasse Fulda

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Text THW

Bilder THW

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