Eine Explosion erschütterte Homberg/Ohm

Familientragödie / THW unterstützte

 

16.11.2014


Eine verheerende Explosion erschütterte Homberg/Ohm und sorgte für einen Toten, mehrere Verletzte, eine traumatisierte Familie und ein Trümmerfeld: Nach einem Familienstreit hat sich der 49-jährige Familienvater vor den Augen der Polizei in die Luft gesprengt. Zwei Polizisten und drei weitere Anwohner wurden durch die Detonation verletzt. Ehefrau und Tochter des Mannes wurden psychologisch betreut. Rund 70 Beamte dokumentierten die Trümmerteile, der THW-Ortsverband Hünfeld sorgte mit seinem Baufachberater Oliver Renz und Ortsverbad Hersfeld mit seinem Baufachberater Alexander Braun für die Untersuchung des schwer beschädigten Familienhauses.

Der Schaden war so groß, dass von dem explodierten Auto nichts mehr da war. „Der Motorblock flog 30 Meter weit“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Keller. In dem Wohngebiet bot sich am Sonntagmorgen ein Bild der Verwüstung: Im Umkreis von fast einem halben Kilometer beschädigte die Explosion mehrere Häuser und Autos; auch ein Streifenwagen wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Zuvor hatte es in dem Haus der Familie im Stadtteil Ober-Ofleiden einen nächtlichen Streit gegeben. Der 49-jährige Vater, ein Sprengmeister mit Zugang zu Sprengstoff, hatte laut Polizei gedroht, sich und seiner Familie Schaden zuzufügen. Er habe das Haus verlassen, sei ins Auto gestiegen und zunächst weggefahren. In der Nähe gibt es einen großen Steinbruch. Die Ehefrau und eine der Töchter flüchteten sich nach Polizeiangaben zu Nachbarn. Als der Familienvater mit dem Auto zurückkehrte, wurden die inzwischen alarmierten Polizisten Zeugen der Explosion.

Dutzende Polizeibeamte und mehrere Rettungswagen waren im Einsatz. Zwei Polizisten und drei Anwohner wurden unter anderem wegen Schnittwunden ambulant im Krankenhaus in Alsfeld behandelt, die geschockte Ehefrau und Tochter psychologisch betreut.

Das THW Das THW Hünfeld brachte hier das ESS (Elektronisches-Sicherungs-System) erstmalig zum Einsatz. Es beobachtet Bewegungen des einsturzgefgährdeten Gebäudes, um eine mögliche spätere Begehung sicher zu machen.

Text Bernd Müller-Strauß

Bilder Stefanie Strauß

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