17.11.2013
Hünfeld. Einen eindringlichen Appell zum Überdenken der gegenwärtigen
Rüstungsexportpolitik formulierte Pfarrer Jürgen Gossler bei der Gedenkfeier
am Hünfelder Anger zum Volkstrauertag. Nach wie vor würden Väter und Mütter
in vielen Ländern der Welt durch deutsche Waffen getötet.
Abordnungen der Bundespolizei, der Polizei, des Technischen Hilfswerks, des
Deutschen Roten Kreuzes und der Justizvollzugsanstalt waren angetreten, um
den Opfern totalitärer Gewalt und der Kriege zu gedenken. Zu den Klängen der
Stadtkapelle Hünfeld legten Oswin Pappert vom VdK, Bürgermeister Dr. Eberhard
Fennel, Stadtverordnetenvorsteher Stefan Schwenk, Polizeidirektor Werner
Friedrich und der Anstaltsleiter der Hünfelder JVA, Dr. Philipp Gescher,
Blumengebinde nieder. In seiner Gedenkansprache hatte Pfarrer Jürgen Gossler
von der evangelischen Pfarrgemeinde Hünfeld an den gemeinsamen Aufruf des
evangelischen Landesbischofs Hein und des Fuldaer Bischofs Josef Algermissen
erinnert, dass von Deutschland exportierten Waffen in vielen Teilen der Welt
eine Friedensgefährdung ausgehe. Die Menschen beklagten zu Recht die Opfer
totalitärer Gewalt und der Kriege im eigenen Land. Wichtig sei aber auch,
den Waffenexport kritisch zu hinterfragen. Ein Drittel der Exporte gehe in
Entwicklungsländer. Wenn es gelte, dass von deutschem Boden nie wieder ein
Krieg ausgehen dürfe, dann solle Deutschland auch einen Beitrag dazu leisten,
dass mit deutschen Waffen keine Väter und Mütter in anderen Ländern sterben
müssten. Dann sei das Opfer der Väter und Großväter nicht ganz umsonst gewesen,
sagte Pfarrer Gossler abschließend.
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