Hünfelder THW- und Feuerwehrjugend übten gemeinsam

Viele Überraschungen und Herausforderungen / Großes Engagement

 

18.10.2013


Für die Kinder und Jugendlichen in ehrenamtlichen Organisationen ist es wichtig, einen gesunden Mix aus Fachtheorie, Praxis und Freizeit geboten zu bekommen. Neben den wöchentlichen Diensten bemühen sich die Betreuer, ihren Nachwuchs mit ihrer Begeisterung anzustecken und damit den Fortbestand der Organisationen zu sichern. Ein traditioneller Beitrag ist die 24 Stunden-Übung, für die sich Jugendgruppen unterschiedlicher Organisationen regelmäßig zusammenschließen und einen Tag lang in den Alltag ihrer Vorbilder hineinschnuppern. So taten es auch insgesamt elf Kinder vom Technischen Hilfswerk und der Jugendfeuerwehr Hünfeld.

Daniel Lengert, Matthias Witzel, Felix Kiekopf, Alexander Abel, Lucas Mörmel (THW) sowie Maximilian Höllig und Oliver Koch (Freiwillige Feuerwehr Hünfeld) gingen ihre erste gemeinsame Zusammenarbeit ruhig an. Nach der Herrichtung eines Nachtlagers und einem ersten Kennenlernen erhielten die Zehn- bis 16-jährigen eine Alarmierung über Funk. Zum alten Kalkwerk in Malges rückten mehrere Fahrzeuge von THW und Feuerwehr aus, um den gemeldeten Brand mit verschiedenen Löschmitteln unter Kontrolle zu bringen. Der gemeinsame Erfolg sorgte beim Abendessen für gute Laune, doch schon um 21.30 Uhr mussten die Jugendlichen in den Steinbruch am Wisselberg fahren, um eine eingeklemmte Person zu befreien. Hier bewies der Nachwuchs Geschick im Umgang mit Hebezeugen wie Brechstangen und der Hydropresse, um die schwere Betonplatte patientenschonend anzuheben und die Person zu befreien. Gute Beleuchtung erleichterte die Arbeit, und die Jugendlichen nahmen die Aufgabe der Verletztenbetreuung sehr ernst. Die beiden Einsätze hatten an den Gerätschaften und Dienstfahrzeugen sichtbare Spuren hinterlassen - so verschmutzt fährt man nicht in einen Einsatz, deswegen machten sich die Nachwuchsretter eifrig daran, die Einsatzbereitschaft wiederherzustellen.

Der Besuch einer Polizeistreife mitten in der Nacht sorgte für große Aufregung: "Die Vermisstenmeldung der Polizisten war so täuschend echt, dass die jungen Helfer schon fast nicht mehr daran geglaubt haben, dass es sich um eine Übung handelt", freute sich Matthias Witzel. Festbeleuchtung und Sirene taten ihr Übriges, und so fuhren Jugendfeuerwehr und THW erneut zum Bomberg, bildeten eine Menschenkette und suchten mit Lampen und fünf Wärmebildkameras nach zwei im Gebüsch versteckten Personen, die nach kurzer Zeit wohlbehalten aufgefunden und betreut wurden. Nach kurzer Nachtruhe zeigte die Feuerwehr am nächsten Tag einen kleinen Ausschnitt ihres Verantwortungsbereichs. Der Umgang mit Schere und Spreizer und verschiedener Abstützsysteme an einem alten Pkw ließen die müden Kinder und Jugendlichen schnell wieder wach werden, und die Betreuer beantworteten viele neugierige Fragen. Die Fahrzeuge der Feuerwehr und eine Fahrt mit der Drehleiter sorgten für Begeisterung.

Auch die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden mit dem reibungslosen Ablauf dieses ersten gemeinsamen Projektes und betonten, dass es nicht das letzte gemeinsame Überraschungswochenende von THW und Feuerwehr sein würde. "Das nächste Mal wollen wir die ganze Nacht wachbleiben", forderte Lorenz Abel, und sein Kamerad Marcel Heinrici wünschte sich sogar drei Tage Abenteuer.


Bericht + Bilder Katja Henkel

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