01.06.2013
Kürzlich unterstützte das Technische Hilfswerk (THW) mit seinen vier Ortsverbänden
Berlin – Tempelhof-Schöneberg, Berlin – Pankow, Frankfurt/Oder und Barth ganz
massiv eine fünftägige Ausbildungsfahrt des Berliner Bezirks Schöneberg der größten
freiwilligen Wasserrettungsorganisation der Welt in Zingst auf dem Darß. Das sorgte
nicht nur in der&xnbsp;Ostsee-Zeitung&xnbsp;für große Aufmerksamkeit: Michael Hohmann,
stellvertretender Landessprecher im Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
der Bundesanstalt THW besuchte in der Zeit von Donnerstag, dem 30. Mai, bis Sonntag,
den 2. Juni 2013, gemeinsam mit Frank Hohmann, Jörg Köster, Herbert Manns und
Christoffer Michel vom THW-Ortsverband Hünfeld den THW-Ortsverband Tempelhof-Schöneberg.
Nach 42-jähriger Partnerschaft stand neben der Kameradschaftspflege erstmals auch
die organisationsübergreifende Zusammenarbeit beider Gliederungen im Mittelpunkt
ihres Hauptstadtbesuchs.
Kooperationen zwischen den Berliner THW-Ortsverbänden Tempelhof-Schöneberg seit
dem Elbehochwasser 2002 und Friedrichshain-Kreuzberg mit der Deutschen Lebens-
Rettungs-Gesellschaft (DLRG) standen am 1. Juni 2013 auf ihrem straff organisierten
Tagesprogramm: 10.00 Uhr Begrüßung durch die THW-Bootsführer Manuel Almanzor,
Helmut Hontscha und Christan Reble von der Fachgruppe Wassergefahren des
THW-Ortsverbandes Friedrichshain-Kreuzberg am Wannsee. Boarding der „Balou“,
einem ca. 30 kn schnellen, 7,45 m langen und 2,48 m breiten Mehrzweckarbeitsboot
(MZAB) aus Aluminium mit absenkbarer Bugklappe, angetrieben von zwei
leistungsstarken Außenbordmotoren mit jeweils 70 PS. Über die Unterhavel Anfahrt
der schwimmenden Wasserrettungsstation „Bremen II“ des DLRG-Bezirks
Friedrichshain-Kreuzberg an der Radfahrerwiese. Übersetzen zur schwimmenden
Wasserrettungsstation „Arche Noah III“ des DLRG-Bezirks Tempelhof in der Lieper
Bucht. Weiterfahrt zur Wasserrettungsstation Kuhhorn des DLRG-Bezirks Schöneberg
am gleichnamigen Strand. Gegen 14.30 Uhr Anlanden zum Tag der offenen Tür des
DLRG-Landesverbandes Berlin mit Begrüßung durch die DLRG-Landesverbandspräsidentin
Marlies Wanjura. Es war der erste Drehtag von Filmemacher André Krummel von der
Filmakademie Baden-Württemberg für ein Porträt über einen Wissenschaftler, der
sich in seiner Freizeit als DLRG-Rettungsschwimmer und als THW-Stabshelfer
engagierte und mit der Ausarbeitung des Programms beauftragt war. Mit an Bord:
Martin Stoffer vom Vorstand der Landesvereinigung der Helfer und Förderer des
THW in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt e.V., der ebenfalls in Zingst im
DLRG-Einsatz war, und THW-Star-Fotograf Jörg Peter.
Im Anschluss an informative Impulsreferate der diensthabenden DLRG-Stationsleiter
Sebastian Vetter auf Pelikan 219, Dr. Floris Akkerman, der 2008 die
THW-Ehrenplakette verliehen bekam, auf Pelikan 218 und Tristan Reichelt auf
Pelikan 215 über Geschichte, Aufgaben und Einsatzgebiete ihrer sehr
unterschiedlichen Stationen brachte sie schließlich eine Führung von DLRG-Kamerad
Achim Terborg durch das Siegfried-John-Haus an der Scharfen Lanke sowohl in den
Funkraum der DLRG-Einsatzleitstelle von Pelikan Berlin als auch in die weltweit
einmalige Tauchturmanlage der DLRG-Bundeslehr- und Forschungsstätte. Nach rasanter
Fahrt durch die Berliner Innenstadt zur Konrad-Zuse-Ausstellung im Stadtteil
Kreuzberg wurde ein brillanter Vortrag von Hadwig Dorsch aus Frankfurt am Main,
der Abteilungsleiterin Rechen- und Automationstechnik des Deutschen Technikmuseums,
der krönende Abschluss ihres Besuchsprogramms. „Mit ihrem Schwerpunktprogramm haben
die Kameraden aus der Konrad-Zuse-Stadt Hünfeld eindrucksvoll unterstrichen, wie
wichtig dem THW die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, insbesondere
mit der DLRG ist, die seit 2006 durch eine von THW-Präsident Albrecht Broemme und
DLRG-Präsident Klaus Wilkens unterzeichnete Kooperationsvereinbarung geregelt wird“,
erklärte Manuel Almanzor, Gruppenführer der Fachgruppe Wassergefahren des THW
Friedrichshain-Kreuzberg.&xnbsp;
In der Woche nach dem Besuch des zweitobersten THW-Ehrenamtlichen aus Hessen
und seiner Delegation aus Hünfeld auf den Berliner DLRG-Wasserrettungsstationen
von Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof, Schöneberg und dem DLRG-Landesverband
Berlin mit der DLRG-Bundeslehr- und Forschungsstätte veröffentlichte der
Landessportbund Berlin (LSB) terminlich punktgenau in der Juni-Ausgabe des
Verbandsorgans&xnbsp;Sport in Berlin&xnbsp;einen flammenden Appell zugunsten von mehr
DLRG-Rettungsschwimmkursen für THW-Einsatzkräfte. In einem Interview, das
Hartmut Bonk, Öffentlichkeitsarbeiter des Deutschen Kanu-Verbandes mit Sitz
in Duisburg, mit Peter Hanisch, dem LSB-Ehrenpräsidenten, geführt hat, erklärte
der prominente Sportfunktionär im Hinblick auf den derzeitigen Hochwassereinsatz
von DLRG und THW: „Was passiert, wenn bei Hochwasser ein Kamerad über Bord geht
und Probleme bekommt? Wieviel Kraft kostet es, sich mit einem vollgesogenen
Einsatzanzug, dem Gewicht der Einsatzstiefel und einem Helm nicht nur selbst
über Wasser zu halten, sondern auch noch jemanden zu retten? Ohne Kenntnisse
von Selbst- und Fremdrettung aus Gefahren am und im Wasser kann das tödlich enden.
Da reicht es nicht, 1,40 m hoch zu springen oder unter 14 Sekunden zu sprinten.
Gerade im Schwimmen muss man wesentlich mehr drauf haben.“ Beim THW in Hünfeld
weiß man das inzwischen auch
|